Viele sexuelle Übergriffe – sowohl erstmalige Taten als auch Wiederholungstaten – werden nie bei der Polizei oder anderen offiziellen Stellen bekannt. Das ist die sogenannte „Dunkelziffer“, und sie ist bei Sexualdelikten besonders hoch (Schuler et al., 2021). Wir wissen, dass Selbstauskünfte ihre Grenzen haben und nicht immer glaubwürdig sind. Dennoch sind sie im Dunkelfeld, wo offizielle Daten systematisch die Realität nicht abbilden [vgl. (Hörnle et al., 2024)], der notwendige und wissenschaftlich anerkannte Weg, um überhaupt einen Einblick zu gewinnen (Beier et al., 2024); (von Franqué et al., 2023). Sie helfen uns zu verstehen, was wirklich passiert [vgl. (Lahtinen et al., 2025); (Beier, 1998)], und ermöglichen es uns, effektiv Hilfe zur Verhinderung zukünftiger Taten anzubieten. Gleichzeitig sind wir bestrebt, unsere Methoden entsprechend der Prinzipien der Präventionsforschung (Gottfredson et al., 2015) – die sowohl methodische Strenge als auch eine dem Forschungsfeld und Entwicklungsstadium angemessene Weiterentwicklung fordern – kontinuierlich zu verbessern, unterstützt durch die laufende externe wissenschaftliche Evaluation.