lieben sie kinder mehr, als ihnen lieb ist?
5. März 2010
Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet ein an allen Standorten kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und/oder Missbrauchsabbildungen (sogenannte Kinderpornografie) konsumieren und deshalb therapeutische Hilfe suchen, ohne aktuell unter Strafverfolgung wegen sexuellem Kindesmissbrauch oder des Konsums von Missbrauchsabbildungen zu stehen. Im Rahmen der Therapie erhalten die betroffenen Personen Unterstützung, um mit ihrer pädophilen oder hebephilen Neigung leben zu lernen, diese zu akzeptieren und in ihr Selbstbild zu integrieren. Ziel ist es, sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchsabbildungen im Internet (sogenannte Kinderpornografie) zu verhindern.
Der Spot (sowie das therapeutische Angebot des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“) richtet sich an Menschen, die verhindern wollen, dass aus ihren sexuellen Fantasien Taten werden. Dazu ist es wichtig zwischen sexueller Präferenz im Sinne einer Pädophilie und sexuellem Verhalten zu unterscheiden. Pädophilie bezeichnet die sexuelle Ansprechbarkeit auf den kindlichen Körper, der von den betroffenen Personen als sexuell erregend wahrgenommen wird. Der Forschung nach sind rund 40-50 Prozent der sexuellen Übergriffe auf einen pädophilen Motivationshintergrund zurückzuführen. Etwa 50- 60 Prozent der sexuellen Übergriffe auf Kinder sind sogenannte Ersatzhandlungen. Das heißt, die Täter sind sexuell auf erwachsene Sexualpartner ausgerichtet, begehen aber Kindesmissbrauch, beispielsweise aufgrund einer Persönlichkeitsstörung. Nicht jeder Pädophile begeht sexuellen Kindesmissbrauch und nicht jeder Sexualstraftäter ist pädophil.