Aus dem Präventionsnetzwerk
22. März 2023
1. Stellenangebote
Die Standorte Bamberg, Mainz und München suchen nach Psychotherapeut:innen, die sich in der verursacherbezogenen Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs engagieren möchten.
2. Theaterstück „A MAPs Tale“ (Dark Field)
Das Theaterstück „A MAPs Tale“ von Rebecca Scott (Regisseurin), Charlie Dupré (Autor) und Thomaspeter Goergen (Dramaturg) wird am 24.02.2023 im Berliner „Theater unterm Dach“ uraufgeführt und ist dort bis zum 03.03.2023 um jeweils 20 Uhr zu sehen.
„Das Stück basiert auf der Geschichte des pädophilen Adam, dessen Leben im Podcast ‘This American Life’ dokumentiert wird. Durch Adam erhalten die Zuschauer einen Einblick in das Leben eines Jungen, der während seiner Pubertät seine sexuelle Ansprechbarkeit für das kindliche Körperschema entdeckt. Er begibt sich auf eine nicht-enden wollende Reise, um sein Verlangen zu bekämpfen, Therapiemöglichkeiten zu finden und seinen Platz in der Gesellschaft zu ermitteln. Das Stück soll die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch vorantreiben, ein Bewusstsein für nicht straffällige Pädophile schaffen und aufzeigen, wie wichtig der Zugang zu therapeutischer Behandlung ist. Dabei wird sowohl die Perspektive von Missbrauchsüberlebenden als auch von Personen, die den Überlebenden nahe standen, eingenommen. Ein eindringliches Porträt, das zeigt, dass die Gesellschaft die weitreichenden Folgen dieses Themas nicht ignorieren kann.“
Aus mehr als 50 Nationen haben sich seit 2005 allein am Standort Berlin des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ pädophile Menschen hilfesuchend gemeldet, da es in ihrer Heimat kein vergleichbares Angebot gibt oder mit Zurückweisung und sogar Strafanzeige durch Fachkräfte gerechnet werden muss – selbst wenn niemals Straftaten begangen wurden. Das Theaterstück zeigt die Bedeutung einer differenzierten und wissenschaftsbasierten Befassung mit den Ursachen und Präventionsmöglichkeiten von sexualisierter Gewalt gegen Kinder auf, für die das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ weltweit ein Beispiel ist.
3. Veranstaltung: Digitalisierte sexualisierte Gewalt – der rechtliche und therapeutische Umgang mit Menschen, die Missbrauchsabbildungen konsumieren
Wir freuen uns, Sie zu einem fachlichen und kollegialen Austausch sowie der Möglichkeit der Vernetzung der verschiedenen Professionen und Präventionsbereiche einzuladen. Der Fokus des Berliner Fachtages liegt auf dem rechtlichen und therapeutischen Umgang mit den Menschen, die Missbrauchsabbildungen im Internet konsumieren. Wir wollen die zur Verfügung stehenden Ressourcen des juristischen und therapeutischen Behandlungs- und Risikomanagements beleuchten, aber auch deren Limitationen und bestehende Versorgungslücken betrachten. Neben den rechtlichen Handlungsfeldern der Berliner Ermittlungsbehörden, Strafverfolgung und Bewährungshilfe, soll auch ein Teil der therapeutischen Angebote für die Nutzer:innen von Missbrauchsabbildungen im Dunkelfeld und im Hellfeld vorgestellt werden.
4. Europäische Kommission fördert vier Projekte zur verursacherbezogenen Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch
Im Rahmen der Förderprogramme ISF und Horizon fördert die Europäische Kommission zahlreiche Projekte zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs. Aus dem Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ sind das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf an Projekten beteiligt.
HORIZON-CL3-2021-FCT-01-11 – Prevention of child sexual exploitation
Internal Security Fund (ISF)
- Scalable Technology for Online Prevention of Child Sexual Abuse and Child Sexual Abuse Materials (STOP-CSAM)
- Preventing and Reducing child sexual abuse material use through On-device Technology (PROTECH)
- Prevention to Reduce Incidence Of Sexual Abuse by Reaching Individuals Concerned About Their Risk to Young People (PRIORITY)
Im Projekt PRIORITY werden bereits Probanden gesucht. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos, freiwillig und anonym. Die Aufnahme in das therapeutische Präventionsangebot „Prevent It“ läuft von November 2022 bis Juni 2024.
5. Interviewstudie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
„Für eine wissenschaftliche Studie im Rahmen des Forschungsverbunds „ForuM“, sucht das Institut für Sexualforschung, des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Teilnehmende für eine Interview-Studie. Gesucht werden Personen, die im Kontext der evangelischen Kirche Handlungen an oder mit Minderjährigen ausgeübt haben, die in den Bereich sexuelle Grenzverletzungen bis sexuellen Missbrauch fallen und bereit sind über ihre Erfahrungen zu sprechen, u.a. um damit zukünftig zur Prävention von Missbrauch beizutragen. Eine Teilnahme ist ab 18 Jahren möglich.“
6. NDR Schleswig-Holstein Magazin: Projekt „Kein Täter werden“ findet immer mehr Zulauf
„Immer mehr Menschen mit pädophilen Neigungen suchen sich Hilfe und melden sich, um keine Übergriffe an Kindern zu begehen.“
7. Chrismon: Wie ein Pädophiler nicht zum Täter werden will. Wenn es Liebe ist, ist es kein Missbrauch, dachte er.
„Ein Mann ist pädophil. Er tut alles dafür, nicht übergriffig zu werden. Wie macht er das? Eine Geschichte mit vielen Zumutungen.“
8. Puls24: „Der Mensch entscheidet, ob Neigung in Tat umgesetzt wird“
„Der 65-jährige Georg ist pädophil. Er befindet sich deshalb in Therapie. Mit dem PULS 4 Magazin „Exakt“ hat er darüber gesprochen, wie die Behandlung funktioniert wie er heute mit seinen Neigungen umgeht.“