Aus dem Präventionsnetzwerk

1. Juli 2025

20 Jahre „Kein Täter werden“ – Jubiläumsveranstaltung am 22. September 2025

Das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité lädt anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Projekts „Primäre Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld“ ein. Das Projekt startete am 1. Juni 2005 – dem Internationalen Kindertag – und schuf die Voraussetzung für die Gründung des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ im Jahr 2011.

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760 Kilometer für die Prävention – Erfolgreicher Spendenlauf für „Kein Täter werden“

Der Düsseldorfer Alexander Konrad hat mit einem beeindruckenden Spendenlauf 5.650 Euro für das Präventionsnetzwerk gesammelt. Innerhalb von 14 Tagen lief er von Düsseldorf bis zum nördlichsten Punkt des deutschen Festlands in Rickelsbüller Koog – eine Distanz von 760 Kilometern, was etwa 55 Kilometern pro Tag entspricht. Die Aktion konnte auf Instagram unter @alexkonradpt verfolgt werden.

Instagram @alexkonradpt

SRF-Dokumentation „Tabu Pädophilie – Leben mit einer verbotenen sexuellen Neigung“

Am 7. April 2025 strahlte das Schweizer Fernsehen eine Reportage aus, die Einblick in die Erfahrungen dreier Betroffener gibt. Die Dokumentation differenziert zwischen pädophiler Sexualpräferenz und sexuellem Kindesmissbrauch und zeigt, dass viele Betroffene an ihrer Präferenz leiden und nach Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang suchen. Fachpsychologin Monika Egli-Alge, Mitglied des Beirates von „Kein Täter werden“, erläutert die historische Entwicklung der Behandlungsansätze.

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„Ist Pädophilie heilbar?“ – Tagesspiegel-Interview mit Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier

In einem ausführlichen Interview mit dem Tagesspiegel warnt der Initiator des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ vor dem drohenden Ende des Angebots. Nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit läuft die Finanzierung am 31.12.2025 aus – während gleichzeitig die Nachfrage so hoch ist wie nie. Momentan werden 700 Menschen versorgt, seit 2005 haben sich allein in Berlin etwa 4.000 Männer und 40 Frauen an das Projekt gewandt. Prof. Beier zeigt sich optimistisch, dass das Hilfsangebot aufrechterhalten werden kann.

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Podcast Aktenzeichen XY: Spezialfolge zum Thema „Pädophilie“

In einer Spezialfolge diskutierten Rudi Cerne und Nicola Haenisch-Korus mit Prof. Dr. Kolja Schiltz, Leiter der Münchener Ambulanz des Netzwerks „Kein Täter werden“, über Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch. Ein Patient des Programms gibt (nachgesprochen von einem Schauspieler) Einblicke in seinen inneren Kampf und erklärt, warum der Schritt zur professionellen Unterstützung entscheidend war, um zu verhindern, dass aus Gedanken Taten werden. Die Folge leistet einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas.

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Die unterschätzte Pandemie – Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier im Dialog über Kindesmissbrauch als globale Herausforderung

Im Gespräch mit Jerome Braun von der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel klassifiziert Klaus Michael Beier sexuellen Kindesmissbrauch als weltweite Pandemie mit „Hunderten von Millionen von Opfern“. Er betont die Notwendigkeit einer konsequenten „verursacherbezogenen Prävention“ neben dem Opferschutz. Für die Zukunft sieht Prof. Beier erhebliches Potenzial im Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Detektion von Missbrauchsinhalten und zur Unterstützung anonymer Hilfsangebote.

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Wissenschaftliche Publikationen

Beier, K.M., von Heyden, M., Nentzl, J. et al. Preventing Child Sexual Abuse in the ‚Dunkelfeld‘: A Public Health Imperative Requiring Context-Appropriate Science—A Response to König (2025). J of Prevention (2025). https://doi.org/10.1007/s10935-025-00859-6

2025-07-02T13:29:57+02:00
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