„Kein Täter werden“
1. Januar 2022
Pädophilie
Rund ein Prozent der Menschen haben auf Kinder gerichtete sexuelle Fantasien. Demnach gibt es hunderttausende Menschen in Deutschland, die damit einen Umgang finden müssen. Noch weiß man nicht genau, was die Ursachen dafür sind. Bekannt ist jedoch, dass zahlreiche Betroffene Schwierigkeiten haben, diesen Lebensbereich eigenständig zu bewältigen.
Das Leben mit Pädophilie
Wer zum ersten Mal ein solches Gefühl wahrnimmt, fühlt sich oft unsicher und hat Angst. Manche befürchten, sexuelle Übergriffe auf Kindern zu begehen oder ihre Neigung durch die Nutzung von Abbildungen sexuellen Kindesmissbrauchs (sogenannte Kinderpornografie) auszuleben. Anderen gelingt es nicht, ihre Sexualität dauerhaft zu kontrollieren. Sie nutzen Missbrauchsabbildungen im Internet oder begehen sexuelle Übergriffe auf Kinder.
Die Anzeichen
Folgende Anzeichen können für das Vorliegen einer Pädophilie sprechen:
- Sexuelle Erregung beim Betrachten von oder beim Kontakt mit Kindern
- Sexuell erregende Fantasien mit Kindern
- Verliebtheitsgefühle gegenüber Kindern
- Nutzung von Missbrauchsabbildungen
- Sexuelle Handlungen vor oder mit Kindern
Mögliche Folgen
Für viele Menschen mit einer Pädophilie ist der Alltag sowie die Beziehung zu Partnern oder nahestehenden Menschen belastet. Die Befürchtung stigmatisiert zu werden, kann zu sozialem Rückzug führen. Manchen Betroffenen gelingt es nicht, ihr Verhalten zu kontrollieren. Sexuelle Handlungen mit Kindern können für diese schwere Folgen haben. Zudem drohen für Täter:innen empfindliche Strafen.
Unabhängig davon, ob es bereits zu Taten gekommen ist, oder man allgemein Unterstützung beim Umgang mit der Pädophilie benötigt, kann eine diagnostische Einschätzung sowie therapeutische Unterstützung hilfreich sein.