Aus dem Präventionsnetzwerk
11. März 2025
1. Stellenangebot: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (m/w/d) – Universität Gießen
Unterstützen Sie den Standort Gießen des Präventionsnetzwerks ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt befristet bis zum 31.12.2025 in Teilzeit (50 %). Die Stelle ist der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Fachbereich Medizin zugeordnet. Bei Vorliegen der tariflichen Voraussetzungen erfolgt die Vergütung nach Entgeltgruppe 13 TV-H.
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2. „Ich muss dir was sagen“ – Neuer Spot des Präventionsnetzwerks
In unserem aktuellen Spot begleiten wir einen Mann in einem Moment der Selbsterkenntnis. Im schwach beleuchteten Flur einer Kneipe entdeckt er eine Karte mit der Frage „lieben sie kinder mehr als ihnen lieb ist?“. Der Spot zeigt den schwierigen, aber wichtigen Moment, in dem jemand erwägt, sich mit seiner Neigung jemandem anzuvertrauen. Die Botschaft: Es gibt Menschen, denen man sich anvertrauen kann. Es gibt Hilfe.
3. Podcast „Kein Täter werden“ fortgesetzt
Der mit dem baden-württembergischen Medienpreis ausgezeichnete Podcast „Kein Täter werden“ veröffentlicht nach längerer Pause neue Episoden. Moderator Nico Walz und Dr. Elisabeth Quendler-Adamo informieren über aktuelle Entwicklungen und sprechen über die ungewisse Zukunft des Präventionsnetzwerks.
4. Justizministerkonferenz beschließt Einsatz für dauerhafte Finanzierung von „Kein Täter werden“
Die Justizministerkonferenz hat sich in ihrer Herbsttagung am 28. November 2024 in Berlin einstimmig dafür ausgesprochen, die Zukunft des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ zu sichern: „Die Justizministerinnen und Justizminister bitten den Bundesminister der Justiz, sich beim Bundesminister für Gesundheit mit Nachdruck für eine Verlängerung oder eine Verstetigung der Förderung der Modellvorhaben von Leistungserbringern, die Patienten mit pädophilen Sexualstörungen behandeln, wie dem Projekt „Kein Täter werden“, einzusetzen“. Die aktuelle Förderung durch den Spitzenverband Bund der Krankenkassen läuft zum 31. Dezember 2025 planmäßig aus. Sie basiert auf dem § 65d SGB V, der seit 2018 die Finanzierung ambulanter Therapieangebote zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch regelt.
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5. Ein Leben mit Pädophilie – Bericht im Süddeutsche Zeitung Magazin
Als Leon ein Jugendlicher war, dachte er noch, vielleicht verliere sich seine Neigung mit den Jahren. Jetzt ist er 22 und hat akzeptiert, dass sie ihn immer begleiten wird.
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6. „No Dogs Allowed“: ZDF-Film thematisiert die Situation Jugendlicher mit sexueller Ansprechbarkeit für das kindliche Körperschema
Das ZDF zeigte am 18. November 2024 den Spielfilm „No Dogs Allowed“, der sich mit der Situation eines 15-jährigen Jugendlichen auseinandersetzt, der seine sexuelle Ansprechbarkeit für das kindliche Körperschema erkennt. Regisseur Steve Bache betont die präventive Zielsetzung: „Unsere Erzählung legt dabei nicht den Fokus darauf, wie man zum Täter wird, sondern es geht vielmehr darum, wie man es nicht wird.“
7. NZZ-Podcast: „André ist pädophil. Und kämpft dagegen, um nicht zum Täter zu werden“
Die NZZ-Podcast-Episode erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der sich therapeutische Hilfe sucht, als er seine pädophile Neigung erkennt. Im Gespräch mit Redakteurin Claudia Rey berichtet der Betroffene anonym von seinem Weg – von der ersten Erkenntnis über die intensive Suche nach Unterstützung bis hin zur erfolgreichen Therapie beim Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden Schweiz“.
8. NDR: Pädophiler Vater: Wie er seine Neigung unter Kontrolle bekommt
In einem aktuellen Beitrag vom 04.03.2025 berichtet der NDR über die erfolgreiche Arbeit des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“, das seit 15 Jahren Menschen mit pädophilen Neigungen therapiert. Im Mittelpunkt steht die Geschichte eines Familienvaters, der durch die Therapie gelernt hat, seine pädophile Neigung zu kontrollieren: „Die Neigung ist ja nicht von jetzt auf gleich weg. Die wird immer bleiben.“
9. Wissenschaftliche Publikationen
Amelung, T., Konrad, A., Beier, K. M., & Lehmann, R. J. B. (2024). The viewing reaction time as a diagnostic tool of pedohebephilia in the Dunkelfeld. Archives of Sexual Behavior. https://doi.org/10.1007/s10508-023-02662-y
Beier, K. M., Nentzl, J., von Heyden, M., Fishere, M., & Amelung, T. (2024). Preventing child sexual abuse and the use of child sexual abuse materials: Following up on the German prevention project Dunkelfeld. Journal of Prevention. https://doi.org/10.1007/s10935-024-00792-0
Bergner-Koether, R., Peschka, L., Pastukhov, A., Carbon, C.-C., Steins-Loeber, S., Hajak, G., & Rettenberger, M. (2024). The relevance of hypersexuality and impulsivity in different groups of treatment-seekers with and without (exclusive) pedophilia. Sexual Abuse. https://doi.org/10.1177/10790632241271204
de Tribolet-Hardy, F., Veitz, S., Dittli, L., & Habermeyer, E. (2024). Perspective: Clinical care of pedophilic individuals in Zurich, Switzerland. International Journal of Impotence Research. https://doi.org/10.1038/s41443-024-00968-6
Konrad, A., Heid, L. M., Scheuermann, H., Beier, K. M., & Amelung, T. (2024). Acceptance of sexual attraction and its link to psychological distress and sexual offending among pedohebephilic clients – Results from a preliminary analysis. Frontiers in Psychology. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1463191
Quendler-Adamo, E. (2024). Angehörigenarbeit im Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ am Standort Ulm. Open Access Repository Ulm. https://doi.org/10.18725/OPARU-53424